Freitag, 5. August 2016

Worum geht es eigentlich?

Nachdem der erste Post sich ja schon auf den Abschied aus Erlangen bezogen hat, möchte ich diesen Beitrag nutzen ein bisschen mehr auf die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte der Aktion "Verena in Poznan" eingehen.

Das ich auch während meines Studiums wieder einmal die Möglichkeit nutzen würde, ins Ausland zu gehen, war mir schon zum Studienbeginn klar. Es gibt viele verschiedene Programme, die einen solchen Auslandsaufenthalt ermöglichen und so habe ich mich in den letzten beiden Semestern ein wenig informiert über die Möglichkeiten, die sich mir bieten. Nachdem ich nach dem Abi mit einem FSJ in Tansania schon ein bisschen weiter weg war, sollte es diesmal wieder näher sein, da bot sich das ERASMUS+ -Programm der Europäischen Union an.

Dieses Programm soll den Studienaustausch zwischen europäischen Universitäten erleichtern und bietet den Studierenden auch eine finanzielle Unterstützung während des Auslandsaufenthaltes. Aufgrund meiner Sprachkentnisse und der eingeschränkten Kooperationen des Erlanger Instituts für Geographie, stand die Auswahl für mich zwischen Bergen, Norwegen und Poznan, Polen. Nach langem Überlegen und dem Lesen zahlreicher Erfahrungsberichte von ehemaligen Erasmusleuten in beiden Städten, habe ich mich dann schließlich für Poznan als erste Priorität entschieden.

Nach dem Ende der Bewerbungsphase mit dem 31.12.15 vergingen noch ein paar Wochen, bis die Zusage zur Nominierung für den Austauschplatz erfolgte. Nun ging ein ziemliches organisatorisches Chaos los, denn für die Einschreibung bei der Universität in Poznan mussten noch einige Dokumente und vor allem entsprechende Unterschriften besorgt werden und auch das Auslandsbafög zu beantragen ist mit mehreren Behördengängen und Briefwechseln verbunden.

Nicht zuletzt musste natürlich auch ein Zimmer in Poznan gefunden werden, die Miete und Kaution in Zloty überwiesen werden und für meine Erlanger Wohnung galt es eine Untermieterin zu finden. Nebenbei stand das Semester natürlich auch nicht still und so kostete mich das ganze schon einige Nerven.

Doch nun, da die größten Hürden genommen zu sein scheinen und ich auch von der polnischen Uni offiziell akzeptiert wurde kommt langsam auch die Vorfreude auf die bevorstehenden zwei Semester. Am 30.September werde ich über Berlin nach Poznan fahren, die Karte ist schon gebucht - auch das war eine Geschichte für sich- und habe dann auch gleich ein Zimmer in einem privaten Wohnheim in der Nähe des Bahnhofs.

Vom Studium selbst weiß ich, dass es sehr viele Veranstaltungen in Englisch gibt, was mir aufgrund meiner nicht vorhandenen Polnischkentnisse gerade recht kommt. Ich habe einige interessante Seminare und Vorlesungen aus dem geographischen Bereich gefunden und bin schon gespannt darauf, wie das alles so ablaufen wird. Als Erasmusstudent bekommt man außerdem die Möglichkeit einen kostenlosen Sprachkurs vor Ort zu besuchen. Auch das werde ich 6 Stunden die Woche machen. Von der EU gibt es vorab auch schon die Möglichkeit nach einem kurzen Sprachtest an einem kostenlosen Onlinesprachkurs teilzunehmen. Leider ist auch das so ganz ohne Vorwissen etwas schwierig, vor allem die Aussprache ist im Polnischen doch eine große Herausforderung.

Ich bin also gespannt, wie ich das alles meisten werde und wie das Erasmus-Leben vor Ort so wird. Noch steigere ich meine Vorfreude durch Reiseführer und Erfahrungsberichte anderer Studenten und versuche zumindest mal die Zahlen von 1-10 auf Polnisch draufzuhaben, bevor es losgeht.